CBD Extraktion – Ein Überblick
Die aktuell gängigsten Methoden CBD aus Pflanzenmaterials zu trennen sind die Kohlendioxid-Extraktion, die Ethanol-Extraktion, die Kohlenwasserstoff-Extraktion und die Öl-Extraktion. Folgend haben wir für euch einen kleinen Überblick geschaffen.
Von der Hanfpflanze zum Extrakt
Am Anfang des Prozesses um ein Extrakt zu erhalten steht natürlich die Hanfpflanze selbst. Bereits seit Jahrtausenden für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt ist sie in ihrer Anwendungsmöglichkeit sehr vielfältig. Verschiedene Methoden stehen für die Gewinnung des CBD-Extrakts zur Verfügung. Mindestens genauso wichtig wie die Methode ist die eingesetzte Hanfpflanze. Mit THC-armen Nutzhanfsorten lassen sich Öle mit besonders hohem, reinen CBD-Gehalt herstellen.
Ausgehend vom Rohmaterial ist der erste Schritt die Decarboxylierung des inaktiven CBDA (CBD-Carbonsäure) in aktives CBD. Beim Prozess wird das Pflanzenmaterial erhitzt und dadurch ein Kohlendioxid-Molekül abgespalten und Peng schon hat man CBD statt CBDA. Dies ist im übrigen auch der Grund warum Hanfprodukte gerne geraucht werden, der Vorgang stellt die simpelste Form einer Decarboxylierung dar. Um das gewünschte CBD nun zu Extrahieren wird es mit Hilfe verschiedener Lösungsmittel vom Pflanzenmaterial getrennt. Welche Möglichkeiten es gibt und wie sie sich unterscheiden möchten wir euch nun erklären.
Extraktionsmethoden im Überblick
Superkritische Kohlendioxid-Extraktion/CO2 Extraktion
Die Superkritische Kohlendioxid Extraktion die wohl besser bekannt ist als CO2 Extraktion ist die gängigste Methode. Eine Info vorneweg das superkritisch bezieht sich nicht auf die Sicherheit sondern auf den chemischen Zustand des Kohlendioxids. Um das Cannabidiol aus der Pflanzte zu lösen wird bei dieser Methode die Grundmasse mit flüssigem CO2 gesättigt. Anschließend wird die Temperatur erhöht und der Druck gesenkt sodass das Kohlendioxid wieder in den gasförmigen Zustand übertritt und vom Extrakt getrennt werden kann. Übrig bleibt hochkonzentriertes CBD. Das gleiche Verfahren kommt im übrigen auch bei der Entkoffeinierung von Kaffee zum Einsatz.
Wer sich weiter ins Detail begibt stößt auf zwei unterschiedliche Methoden der Co2 Extraktion:
- die Über/Superkritische Co2 Extraktion
- die Unterkritische Co2 Extraktion
Der Unterschied liegt darin begraben das bei der unterkritischen Methode niedriger Druck und Temperatur zum Einsatz kommen. Aufgrund dessen sind jedoch oftmals mehrere Extraktionsvorgänge nötig. Da die Methode deutlich schonender ist bietet sie sich vor allem dann an wenn die Terpene der Pflanze erhalten bleiben sollen.
Abschließend ist zu sagen das die Herstellung via Kohlendioxid Extraktion sicher und ungiftig ist. Sie ermöglicht des weiteren die Herstellung von Ölen mit besonders hohem CBD-Anteil.
Vorteile | Nachteile |
Herstellung von besonders reinen Extrakten | Teures Herstellungsverfahren |
Keine Lösungsmittelrückstände | Mögliche geringere biologische Aktivität |
Hohe CBD Konzentrationen | Expertenwissen ist notwendig |
Sicher und effektiv |
Ethanol-Extraktion
Ethanol auch bekannt als Ethylalkohol ist der treibende Faktor dieser Methode. Dieser hochexplosive Alkohol ist unter anderem auch in Brennspiritus enthalten. Bei der Extraktion wird die Hanfpflanze zuerst einige Tage in Ethylaklohol eingelegt und zieht diesen ein. Im Anschluss wird das Gemisch gefiltert und zurück bleibt ein mit CBD angereichertes Ethanol. Durch Hitze wird der Alkohol verdampft woraufhin nur noch das CBD-Extrakt verbleibt. Neben CBD trennt das Ethanol jedoch auch Chlorophyll ab, was der Grund ist warum einige CBD-Öle aus dieser Extratkionsmethode nach frisch gemähtere Wiese schmecken. Für Menschen mit angegriffenem Immunsystem stellen diese Öle eine schonende Alternative dar. Der für die Extraktion benötigte Alkohol tötet Bakterien, Pilze und Viren ab so das diese nicht in den Körper gelangen können.
Vorteile | Nachteile |
Kostengünstiger | Kann chemische Spuren und Rückstände enthalten |
Einfacher Herstellungsprozess | Nützliche Verbindungen können verloren gehen |
Wenig Materialaufwand | Herstellung birgt aufgrund der Explosivität von Ethanol Risiken |
Kohlenwasserstoff-Extraktion
Dies stellt eine weitere beliebte Methode zur Extraktion dar. Kohlenwasserstoffe sind chemische Verbindungen bestehend aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Diese Kohlenwasserstoffe kommen für die Methode zum Einsatz:
- Butan
- Propan
- Hexan
- Naphtha
Bei der Extraktion durchfließen dies Stoffe das Rohmaterial und entzieht das CBD. Damit möglichst keine Rückstande verbleiben wird der Kohlenwasserstoff, durch Hitze, verdampft und das so entstehende Gas via Vakuum abgesaugt. Zurück bleibt das CBD-Extrakt.
Vorteile | Nachteile |
Kostengünstiger | Mögliche Lösungsmittelrückstände |
Höheres Gesundheitsrisiko |
Öl Extraktion
Wie der Name vermuten lässt kommt hier Öl als extrahierender Faktor zum Einsatz. In den meisten Fällen ist dies Olivenöl, Traubenkernöl oder MCT-Öl. Dabei wird das Öl und Pflanzenmaterial in einem geeigneten Gefäß vermischt und im Wasserbad erhitzt. Danach wird das Gemisch auf Normaltemperatur gebracht und gefiltert. Et voilà CBD-Öl im fertigen Zustand.
Vorteile | Nachteile |
Einfache Herstellung | Kein konzentriertes CBD Extrakt |
Ungiftig und sicher | Mehr Öl bei niedrigerer Wirkung |
Kostengünstig |
Extrakt und weiter?
Die Extrakte lassen sich natürlich auch in unterschiedlichster Form je nach gewünschtem Endprodukt weiterverarbeiten. In den meisten Fällen wird jedoch das Extrakt mit einem Trägeröl vermischt. Dieses Trägeröl erhöht gleichzeitig die Bioverfügbarkeit im menschlichen Körper. Das CBD-Öl kann dann direkt eingenommen oder zu anderen Produkten verarbeitet werden.
Eine einfache Form der Verarbeitung wären z.Bsp. CBD-Öl Kapseln. Auch Kosmetik oder spezielle Wirkstoffkomplexe die das CBD-Öl mit anderen Wirkstoffen ergänzen sind eine Möglichkeit.
Unterschiede beim Ergebnis
Wie oben bereits erwähnt erhält man in der Regel am Ende des Extraktionsprozesses ein CBD-Öl. Dies bedeutet jedoch nicht das alle Öl identisch sind. Je nach Verfahren variieren die Faktoren Farbe, Geschmack und Textur. Das unterschiedliche Chargen also eine gewisse Schwankung aufweisen ist also nicht nur möglich sondern auch natürlich. Eine Möglichkeit solche Schwankungen möglichst einzuschränken wären permanente Analysen des Rohmaterials und der Endprodukte.
Extraktion immer notwendig?
Die gelisteten Extraktionsmethoden sind nicht alternativlos. Natürliche Pressverfahren sind eine wichtige Neuerung im Prozess der CBD-Gewinnung. Vor allem die sogenannte Kaltpressung ist eine sehr schonende Methode. Dabei werden Pflanzenteile durch spezielle Geräte (Schneckenpresse) gepresst und das Öl tritt an den Seiten oder dem Ende der Presse aus. Die übrigen Teile der Pflanze kommen anschließend als Presskuchen in festen Stücken heraus. Der enorme Vorteil dieser Methode liegt daran das alle Potentiale der Hanfpflanze ausgeschöpft werden. Terpene und Cannabinoide können ihr volles Spektrum entfalten dies fördert unter anderem auch den Entourage-Effekt. Bei dieser Methode kommen im Normalfall nur ausgewählte Hanfpflanzen mit hohem CBD und sehr niedrigem THC zum Einsatz.
Ein Fazit
Wer also ein möglichst hochwertiges CBD-Öl erwerben möchte der sollte auch auf die Methode der Extraktion achten. So sind Öle aus der Co2 Extraktion zwar etwas teurer dafür jedoch hochwertig und frei von giftigen Rückständen. Wer gerne komplett auf Extraktionen verzichten möchte der sollte ein Öl das via Kaltpressung entstanden ist wählen. Und für alle die gerne selbst experimentieren noch ein kleiner Nachsatz. Einige Verfahren wie die Ethanol Extraktion sind grundsätzlich auch zuhause durchzuführen allerdings stellt gerade diese Variante eine massive, explosive, Gefahr dar. Aufgrund der hohen Brandgefahr darf sie nur unter bestimmten Bedingungen durchgeführt werden. Von einer Anwendung ohne entsprechende Fachkenntnis ist daher dringend abzuraten.